Solidaritätsstation „Jacob Morenga“. Namibische Patient*innen im Klinikum Berlin-Buch

Solidaritätsstation „Jacob Morenga.“ Die Ankunft der ersten Patient*innen im Klinikum Berlin-Buch, Juli 1978

Von 1978 bis 1991 wurden über 800 Menschen aus beinahe 40 Ländern in Ost-Berlin im Städtischen Klinikum Berlin-Buch auf der so­ge­nannten Solidaritäts­station medizinisch versorgt. Die Patient*innen waren verwundete Kämpfer­*innen oder politische Aktivist*innen von sozialistisch orientierten Organisa­tionen oder Parteien.
In der DDR erhielten sie eine medi­zini­sche Ver­sorgung und kehrten an­schließend in ihre Heimat­länder oder an die Kriegs­schau­plätze zurück. Viele Patient*innen stammten aus dem heutigen Namibia, das bis zum Ersten Weltkrieg eine deutsche Kolonie gewesen war.
Damit knüpft das Thema dieser Aus­stellung an die deut­sche Kolo­nial­geschichte an. Am Beispiel der Soli­daritäts­station zeigt die Aus­stellung nicht nur, wie in der DDR mit dieser Geschichte um­gegangen wurde, sondern auch, wie anti­kolo­niale Kämpfe im südlichen Afrika und die staat­lich organisierte inter­nationale Solidarität in der DDR zusammen­hingen.

Die Wander­ausstellung ist ein Beitrag des Museums Pankow im gesamt­berliner Projekt „Kolonialis­mus begegnen. Dezentrale Perspektive auf die Berliner Stadt­geschichte“ vom Arbeits­kreis der Berliner Regional­museen (ABR). Sie wird 2024/25 an verschie­denen Orten im Bezirk Pankow gezeigt und kann bei Interesse im Museum Pankow entliehen werden. Informationen zu Veranstal­tungen und weiteren Ausstellungs­orten finden Sie auf unserer Website.

2. Station der Wanderausstellung

27. Mai bis 24. August 2024 in der Stadtteilbibliothek Buch, Wiltbergstraße 19-23, 13125 Berlin

Kuratorische Rundgänge durch die Ausstellung

Stadtteilbibliothek Buch

Montag, 17.06.2024, 16.00 Uhr
Donnerstag, 04.07.2024, 16.00 Uhr
Donnerstag, 11.07.2024, 16.00 Uhr

Die Führungen sind kostenlos und eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Patient*innen der Solidaritätsstation, o.D.

Patient*innen der Solidaritätsstation, o.D.

Gespräch mit Zeitzeugen

Donnerstag, 13.06.2024, 16.00 Uhr, Stadtteilbibliothek Buch

Erinnerungen an die Solidaritätsstation

Im Ost-Berliner Klinikum Buch wurden zwischen 1978 und 1991 über 800 Menschen aus beinahe 40 Ländern auf der so­genann­ten Solidaritätsstation medizinisch versorgt. Die Patient*innen waren verwundete Kämpfer*innen oder politische Aktivist*innen von sozialis­tisch orien­tierten Organisa­tionen oder Parteien. Sie erhielten in der DDR eine medizini­sche Ver­sorgung und kehrten an­schließend in ihre Heimat­länder oder an die Kriegs­schauplätze zurück. Viele Patient*innen stamm­ten aus dem heutigen Namibia, das bis zum Ersten Welt­krieg eine deutsche Kolonie gewesen war.

Im Rahmen der Wander­ausstellung des Museums Pankow über die Solidaritätsstation „Jacob Morenga“, die derzeit in der Stadtteilbibliothek Berlin-Buch gezeigt wird, sollen in einem Gespräch mit Zeitzeugen Erinnerungen an und Perspektiven auf die Solidaritätsstation ausgetauscht werden.

Gäste:
Dr. Christian Zippel (ehem. Chefarzt im Klinikum Buch), Reinhold Mupupa (ehem. Patient der Solidaritätsstation), Philemon Sheya Kaluwapa (Lukopane-Namibia-Kulturverein)

Moderation:
Bernt Roder (Leiter des Museums Pankow)

Die Veranstaltung wird von der Künstlerin Laura Horelli filmisch dokumentiert.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

1. Station der Wanderausstellung

Buchtitel aus den Jahren 1952, 1966 und 1968

Buchtitel aus den Jahren 1952, 1966 und 1968

Vortrag und Diskussion

Donnerstag, 11.04.2024, 19.00 Uhr, Museum Pankow – Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Haupthaus, Aula

Kolonialgeschichte aus der DDR – eine „besondere Form der Hilfe“? – Vortrag und Diskussion mit der Historikerin Dr. Christiane Bürger

„Afrika den Afrikanern!“ – auf diese Forderung spitze Walter Ulbricht sein außenpolitisches Programm gegenüber dem afrikanischen Kontinent zu. Die DDR unterstütze die afrikanischen Un­ab­hängigkeits­be­wegungen und verfolgte im Kalten Krieg damit zugleich eigene geo­politische und öko­nomi­sche Interessen. Vor allem wollte man sich in der Zukunft die Solidarität der un­ab­hängigen Bruder­staaten sichern.
Aber nicht nur die Zukunft, sondern auch die Geschichte wurde in den Dienst des Sozialis­mus gestellt. …mehr

Bei einem Fest im Innenhof des Klinikgeländes mit medizinischem Personal und Patient*innen, o. D.

Ausstellungseröffnung

Freitag, 16.02.2024, 19.00 Uhr, Museum Pankow – Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Haupthaus, Aula

Begrüßung
  • Bernt Roder I Leiter Museum Pankow
Grußworte
  • Dr. Cordelia Koch I Bezirksbürgermeisterin
  • Dekoloniale. Erinnerungskultur in der Stadt (angefragt)
  • Dr. Christian Zippel I Ehem. Chefarzt an der Solidaritätsstation
Spoken Word
  • Stefanie-Lahya Aukongo I Künstlerin und Autorin
Einführung in die Ausstellung
  • Dr. Johanna Niedbalski I Kuratorin der Wanderausstellung
  • Kristin Witte I Museum Pankow
Musikalische Begleitung
  • Sauti é Haala
  • Flyer: Solidaritätsstation „Jacob Morenga“. Namibische Patient*innen im Klinikum Berlin-Buch

    PDF-Dokument (626.6 kB)
    Dokument: Museum Pankow / Fotos: Front © BArch, SGY/46/3 · Innen © Dr. Christian Zippel

  • Plakat: Solidaritätsstation „Jacob Morenga“. Namibische Patient*innen im Klinikum Berlin-Buch

    JPEG-Dokument (328.4 kB)
    Bild: Museum Pankow / Foto: © BArch, SGY/46/3